Die 5 faszinierendsten Nationalparks Kroatiens

Im Reich von Bären, Mungos, Salzseen und tosenden Wasserfällen

Kroatien punktet mit einer unvergleichlich schönen Küste, einer außergewöhnlichen Inselwelt und Kulturdenkmälern, die Jahrtausende bewegter Geschichte widerspiegeln. Die Natur des kleinen Landes in Osteuropa, die mit einer unglaublichen artenreichen Flora und Fauna aufwartet, ist absolut einmalig. Um diese landschaftlichen Kleinode zu schützen, sind 8 Gebiete Kroatiens zu Nationalparks und 11 weitere zu Naturparks erklärt worden. Eine kluge Entscheidung, denn in unserer sich immer schneller drehenden Welt gilt es mehr denn je einzigartige Natur zu bewahren!

#1 Plitvicer Seen

Kroatiens größter und bekanntester Nationalpark besteht seit 1949 und liegt an der Nationalstraße 1 von Zagreb nach Split bei Korana unweit der Grenze zu Bosnien und Herzegowina. Die seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Plitvicer Seen erstrecken sich auf fast 297 km² Fläche. Das entspricht fast der gesamten Fläche Münchens! Winnetou-Fans kennen die Plitvicer Seen als Filmkulisse der in den 1960er Jahren gedrehten Karl-May-Verfilmungen mit dem unvergessenen Chef-Indianer Pierre Brice in der Hauptrolle.

Ein Besuch des Nationalparks ist ganzjährig möglich. Besonders schön ist es im Frühjahr, wenn junge Triebe den ganzen Park in eine Symphonie aus Grün verwandeln. Eindrucksvoll ist auch ein Besuch im Herbst, wenn die Blätter der Laubbäume bunt gefärbt sind. Im Sommer ist der Park oft sehr überlaufen. Für uns ist der Winter die eindrucksvollste Zeit, den Nationalpark Plitvice zu erkunden, wenn Kälte und Schnee die Seen und Wasserfälle in einen riesigen Eispalast mit märchenhaften Formationen verwandeln.

Das Naturreservat umfasst insgesamt 16 kaskadenförmig angeordnete Seen, die durch 90 tosende Wasserfälle, Bäche und sogar unterirdische Höhlensysteme miteinander verbunden sind. Unglaubliche 78 m ist der größte Wasserfall „Veliki Slap“ hoch. Er ist am einfachsten vom Eingang Rastovaca ganz im Norden des Parks zu erreichen.

Die Seen erstrecken sich in eine Kalksteinschlucht hinein und können über ein fast 50 km langes Wanderwegenetz, das vielfach am Ufer entlang oder quer über das Wasser verläuft, erkundet werden. Eine elektrisch betriebene Fähre verbindet die 12 oberen mit den 4 unteren Seen, so dass man den Nationalpark auch vom Wasser aus genießen kann.

#2 Risnjak

Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen? Wohl eher Wölfe, Bären und der namensgebende Luchs (kroatisch: ris)! Risnjak ist der unbekannteste im Reigen der schönsten Nationalparks Kroatiens. Seit 1953 besteht dieser 64 km² große Park im Norden des Landes. Risnjak liegt nur 15 km von der Adriaküste entfernt und ist ein echtes Paradies für alle, die sich nach Natur pur und Ruhe sehnen.

Größere Ansiedlungen sucht man hier vergebens. Nur 60 Menschen leben im Bereich des Nationalparks. Dafür ist sein Naturreichtum mit über 1.100 Pflanzenarten, 110 Vogelarten, 89 Schmetterlingsarten, Rotwild, Reptilien, Wölfen, Luchsen und einer der größten Braunbären-Populationen Europas schlicht überwältigend.

Den besten Eindruck von diesem Artenreichtum, aber auch von den für die Region typischen  „goranske“ Häusern aus Stein und Holz, vermittelt Ihnen der durch den Park führende, 4,2 km lange Leska-Lehrpfad. Auch Radfahren ist im Park gestattet, gegen eine Gebühr können Sie sich Mountainbikes ausleihen.

Ein ganz besonders idyllischer Ort inmitten des Nationalparks ist die - einen türkisfarbenen See formende - Kupa-Quelle mit ihren Auen. Wer Fliegenfischen liebt, kann vor seinem Besuch online einen Angelschein erwerben. Stellen zum Fischen sind etwa 2 km von der Kupa-Quelle entfernt ausgewiesen. Es gilt dabei das Motto: „Fangen und Freilassen“.

#3 Krka

Die Krka mit ihren sieben Wasserfällen, unzähligen Flusswindungen sowie den vielen Festungsruinen, Mühlen und Klöstern entlang ihrer Ufer ist der wahrscheinlich schönste Fluss Dalmatiens. Unweit der mittelalterlichen Stadt Šibenik mündet die Krka ins Meer, das dabei entstehende Brackwasser ist ideal für die Muschelzucht, die dort in großem Stil betrieben wird.

Der Teil des Flusslaufes zwischen den Städten Knin und Skradin wurde 1955 zum Nationalpark Krka deklariert. Der größte Wasserfall im geschützten Gebiet ist der Manojlovac Wasserfall – beeindruckende 60 m donnern die Wassermassen hier in die Tiefe.

Am einfachsten ist die Besichtigung des Nationalparks ab Skradin, von wo aus man mit einem Ausflugsboot ganz nah an den bekannten Wasserfall Skradinski Buk am unteren Flusslauf der Krka herangebracht wird. Am Skradinski Buk fällt das Wasser über ganze 17 Kalksinterrassen hinab, ein wirklich beeindruckendes Naturschauspiel. Und das Beste: Sogar baden ist an dieser Stelle erlaubt - eine erfrischende Dusche unter den rauschenden Wassermassen ist vor allem im Sommer eine ausgesprochen willkommene Abkühlung.

Am Skradinski Wasserfall befinden sich auch die Ruinen des Wasserkraftwerks, das Nikola Tesla 1895 zur Stromversorgung der Stadt Šibenik anlegen ließ, die damit die erste Gemeinde weltweit war, die elektrischen Strom erzeugte und verwendete.

Der Rundgang durch den naturbelassenen Park erfolgt auf gut ausgebauten Wegen und über das Wasser führenden Holzstegen und ist ein faszinierendes Naturerlebnis für Groß und Klein. Per Bootsausflug können Sie auch die kleine Insel Vicovac besichtigen, auf der sich ein sehenswertes Franziskanerkloster befindet.

#4 Kornati

Als Gott die Welt erschuf, blieb eine Handvoll Kieselsteine übrig. Diese warf er am achten Schöpfungstag achtlos über die Schulter. Als er sich kurz darauf umwandte, blickte er staunend auf das Wunder, das er ganz zufällig dabei erschaffen hatte: Den dalmatinischen Archipel der Kornaten, der aus 89 wie an einer Perlenkette aufgereihten Inselchen besteht. Soweit die Legende! Ein echtes Naturwunder ist die Inselgruppe, die heute als Nationalpark Kornati geschützt ist!

Seinen Namen erhielt der Archipel von der mit 33 km² größten Insel Kornat. Die Bezeichnung soll auf die italienische Bezeichnung "isola coronata" zurückgehen, die gekrönte Insel. Äußerst originell, von lustig über bizarr bis nicht ganz jugendfrei, sind die Namen, welche die Einheimischen manchen der kleineren Eilande verpasst haben, wie z. B. „Hut“, „Ball“, „Korb“,  „Toter“, „Kleine Hure“ und „Großmutters Hintern“. Angeblich sollen die Fischer in den einsamen Gewässern so große Langeweile gehabt haben, dass sie sich einen Spaß aus dieser doch ungewöhnlichen Namensgebung machten.

Die Kornati sind heute die wohl schönste Steinwüste Kroatiens. Vegetation ist hier Fehlanzeige! Umso eindrucksvoller präsentiert sich die einer Mondlandschaft gleichende Inselgruppe mit fantastischen Steilklippen und so glasklarem Meer, dass sogar Korallen wachsen und ein Fischreichtum besteht, der seinesgleichen im Mittelmeer sucht. Die meisten Inseln sind unbewohnt, dafür verstecken sich in den Buchten einige der besten Ankerplätze der Adria und tolle Restaurants, von gemütlicher Konoba bis hin zum Gourmettempel. Wenn Sie die Kornaten selbst per Segelboot erkunden möchten, ist es gut zu wissen, dass Ankern und Schwimmen nur an den gekennzeichneten Stellen erlaubt ist.

#5 Mljet

Die sagenumwobene Insel Mljet liegt unweit von Dubrovnik ganz im Süden Kroatiens. Immergrün, voller Legenden, von Mungos bewohnt, von zwei Salzseen durchzogen -  es gibt viele gute Gründe, Mljet zu besuchen. Die waldreichste Insel der Adria soll einst die Heimat der Nymphe Kalypso gewesen sein, die den griechischen Helden Odysseus ganze sieben Jahre hier gefangen gehalten haben soll. Ob das stimmt? Wer weiß! Denn je nach Reiseland wird Ihnen die Insel der Kalypso auch in Italien, Spanien und Griechenland gezeigt.

Und was sind Mungos? Die kleinen tagaktiven Raubtiere aus der Gattung der Mangusten haben es sich auf Mljet ein bisschen zu gemütlich gemacht. Sie wurden 1909 auf der Insel freigesetzt, um die dortigen Giftschlangen auszurotten. Das gelang auch, leider fressen sie aber auch sonst allerlei Getier. Mungos haben auf Mljet keine natürlichen Feinde, weshalb sie sich überproportional vermehrten und heute die pelzigen „Probleme“ der Insel sind.

Das nordwestliche Drittel Mljets ist seit 1960 als Nationalpark geschützt. Dieser Bereich umfasst die beiden malerischen Salzseen, die von immergrünen Wäldern schützend umarmt werden. Im großen Salzsee befindet sich eine der Heiligen Maria geweihte Mini-Insel, auf der Benediktiner-Mönche im 12. Jh. ein Kloster errichteten, das mit Fug und Recht als architektonisches Kleinod bezeichnet werden darf. 1997 wurden auch Teile der Küste Mljets dem Nationalpark angegliedert, um die dort lebende Mittelmeermönchsrobben-Kolonie zu schützen.

Den Nationalpark kann man am besten zu Fuß erkunden, aber auch Radfahren ist erlaubt. Zur Klosterinsel Sveta Marija gelangen Sie entweder mit eigener Muskelkraft per Kanu oder ganz bequem mit einem stündlich fahrenden Ausflugsboot. Sehr lohnend ist auch ein Abstecher nach Polače, wo Sie die Reste eines römischen Herrenhauses besichtigen können.

Auf der geführten Rad & Schiffsreise Nationalparks Dalmatien haben Sie die einzigartige Gelegenheit gleich drei Naturreservate sowohl vom Wasser aus, als auch vom Fahrradsattel und zu Fuß hautnah zu erleben. Sie übernachten auf einem Schiff und genießen alle Vorteile einer mitreisenden Unterkunft. So gelangen Sie ganz ohne lästiges Kofferpacken von Ort zu Ort. Zwei erfahrenen Guides begleiten Sie durch die vielfältige Natur Kroatiens und teilen mit Ihnen ihr umfangreiches Wissen über die Region und ihre Bewohner.